Der Potsdamer Platz im Herzen Berlins ist heute eines der prominentesten innerstädtischen Entwicklungsquartiere der Welt. Hier treffen Kultur, Kunst, Kulinarik, Shopping, Events, außergewöhnliche Architektur, Entertainment, Business und Wohnen in einzigartiger Weise zusammen und bieten sowohl Berlinern als auch dem nationalen und internationalen Publikum ein vielfältiges Spektrum an Attraktionen. Berliner Leben sprach mit Nicole Jekel, Team Head Potsdamer Platz, und Dr. Dorkas Ehrbeck, Head of Office Leasing Berlin von SEB Asset Management, über die aktuellen Entwicklungen auf dem Areal.
BL: Frau Jekel, der Potsdamer Platz ist ein sehr lebendiger Standort. Was ist das Besondere an dem Quartier?
Jekel: Hier lassen sich aus planerischer Sicht viele Dinge umsetzen, die in anderen Stadtquartieren nie realisierbar wären. Zum einen können wir ab Juli 2014 mit AQUANARIO ein neues Highlight präsentieren. AQUANARIO ist ein multimediales Schauspiel aus Wasser, Musik und Lichtinstallationen. Auf 40 Metern Länge erzeugen 30 Hochstrahlmodule Wasserstrahlen aus Millionen von Tropfen. Zum Zweiten werden die Plätze aufgewertet, zum Beispiel der Marlene-Dietrich-Platz. Drittens wird der Atrium Tower in den Eingangs-, Lobby- und Atriumbereichen noch einmal umgestaltet, dazu gibt es eine neue Cafeteria. Zudem haben wir das Gebäude für eine Nutzung durch mehrere gewerbliche Mieter vorbereitet. Dies gilt auch für weitere Gebäude am Standort. Der Potsdamer Platz wird dann mehr denn je der Ort in Berlin, an dem alles pulsiert: Business, Kultur, Wohnen, Shopping, Gastronomie.
BL: Berlin wird gern immer mal wieder der Weltstadt-Status und Internationalität aberkannt. Der Potsdamer Platz hält dagegen.
Ehrbeck: Zunächst einmal sitzen hier große Unternehmen aus dem Ausland, wie Etihad Airways, Freshfields, Olswang oder Booking.com. Aber auch die deutschen Firmen am Potsdamer Platz sind ja in großem Stil international tätig, wie zum Beispiel Burda Media, N24 oder Ströer Media. Generell handelt es sich hier um einen wichtigen europäischen Medienstandort und außerdem einen der wichtigsten Berliner Verkehrsknotenpunkte. Die Gebäude wurden zudem von weltweit
anerkannten Architektur-ikonen wie Renzo Piano, Prof. Hans Kollhoff und Richard Rogers entworfen. Es ist einer der wenigen Orte in Deutschland mit einer echten Hochhaus-Kulisse, das verleiht ihm eine ganz besondere Atmosphäre. Hinzu kommen rund um den Globus beachtete Veranstaltungen wie die Berlinale. Und nicht zuletzt ist der Platz Anziehungspunkt für Touristen aus aller Welt.
BL: Warum entscheiden sich so viele internationale Unternehmen für den Standort Potsdamer Platz?
Ehrbeck: Die weltoffene Atmosphäre macht es den Konzernen und Firmen natürlich leichter. Aber das ist nicht der einzige Grund. Wir bieten hier repräsentative Büroflächen von höchster Premiumqualität in spektakulären Gebäuden – und das an einem Standort, wie er zentraler und besser vernetzt nicht sein könnte.
BL: Julian Wékel, renommierter Professor für Stadtplanung an der Technischen Universität Darmstadt, hat dem Potsdamer Platz bescheinigt, beim Bau in Sachen Nachhaltigkeit Maßstäbe gesetzt zu haben. Gilt dies auch für die aktuelle Stufe der Entwicklung?
Jekel: Der Anspruch dieses Quartiers war es schon immer, zukunftsgewandt zu sein, und ich denke, das ist uns auch dieses Mal wieder gut gelungen. Wir hatten und haben große Visionen und setzen diese bis ins Detail um, auch in Sachen Nachhaltigkeit. Das gesamte Quartier wurde 13 Jahre nach seiner Fertigstellung mit dem Silber-Zertifikat der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen ausgezeichnet. Es erfüllte also mehr als ein Jahrzehnt nach Bezug die Kriterien, die für Neubauten gelten. Wir bereiten neben vielen anderen Maßnahmen jährlich 20 Millionen Liter Regenwasser auf und benötigen dank unserer Fassadenkühlung keine Klimaanlagen
BL: Sie sagten, der Anspruch des Quartiers war es von Anfang an, zukunftsweisend und visionär zu sein. Zeigt sich dies auch in anderen Bereichen als in Sachen Nachhaltigkeit?
Ehrbeck: Sie müssen sich Folgendes überlegen: Als man begann, den Potsdamer Platz in seiner jetzigen Form zu entwickeln, war das Gelände eine von der Berliner Mauer geteilte Brachfläche, und die Wiedervereinigung Deutschlands konnte niemand auch nur erahnen. Aber die Planer hatten damals eine Vision. Es ist ihnen inzwischen gelungen, den alten Mythos des Standortes, der bereits vor dem 2. Weltkrieg einer der belebtesten Plätze Europas war, wiederauferstehen zu lassen. Dies halte nicht nur ich für in höchstem Maße visionär. Selbst mehr als 15 Jahre nach Fertigstellung beeindruckt das Quartier die Menschen immer noch.