Sport aus Berlin

Fußball 

Am Ende der Saison erwies sich der führende Berliner Fußballclub nicht als Langstreckler. Nach einer hervorragend absolvierten Hinrunde mit deutlichem Schielen auf die lukrative Champions League ging Hertha BSC nach der Winterpause die Luft aus. Neben der anhaltenden Auswärtsschwäche von neun Niederlagen hintereinander gab die Mannschaft von Trainer Pal Dardai auch im heimischen Olympiastadion unerwartet Punkte ab, wurde zum Finale gar von Bayer Leverkusen mit 2:6 deklassiert. Wegen des Schwächelns der Kontrahenten sprang aber wenigstens die Qualifikation für den Eurocup der nächsten Saison heraus. 

Der 1. FC Union schickte sich lange an, zweiter Berliner Club im Fußball-Oberhaus zu werden. Zeitweise zierten die „Eisernen“ sogar Platz 1 der Zweitliga-Tabelle. Doch die Köpenicker Durststrecke zum Ende der Saison verdarb den krönenden Aufstieg in die Beletage.

Volleyball 

Nach der perfekten Vorsaison mit dem Triple aus Meisterschaft, Pokal und Europacup haben die Berlin Volleys noch einen draufgesetzt. Sie verteidigten die nationale Krone und qualifizierten sich erstmals aus eigener Kraft für das Final Four der Champions League, schalteten dahin nach einem überraschenden 3:2 daheim sensationell Dynamo Moskau mit dem gleichen Ergebnis auswärts aus. Der 37:35 gewonnene episch lange erste Satz an der Moskwa war dabei der Schlüssel ins Glück. Allerdings war bei der Endrunde in Rom gegen die teuerste Mannschaft der Welt Endstation: Berlin verlor das Halbfinale gegen Zenit Kasan 0:3. In der neuen Saison muss das Team Integrationsfigur Felix Fischer ersetzen. Zudem kam für Erfolgstrainer Roberto Serniotti, dessen Vertrag nicht verlängert wurde, der Australier Luke Reynolds als Coach.

Handball 

Noch gut im Rennen sind die Füchse. In der Handball-Bundesliga liegen sie nach dem 34:32 gegen den Titelfavoriten aus Flensburg im Spitzenfeld auf einem sicheren Europapokal-Platz für die nächste Saison. Die kontinentale Trophäe des EHF-Cups konnte die Mannschaft nach 2015 kein zweites Mal gewinnen, verlor das Finale gegen Gastgeber Göppingen mit 22:30. Dabei hatte das Team kurz vor Weihnachten den Wechsel auf der Trainerposition von Erlingur Richardsson zu Velimir Petkovic zu verkraften, was die Profis routiniert weggesteckt haben. Auch die zahlreichen Verletzungen, Operationen und Krankheiten einiger Stammkräfte konnten die Füchse, vor zehn Jahren erst in die Beletage des deutschen Handballs aufgestiegen, mit enormem Kampfgeist überspielen.

Eishockey 

Die Eisbären haben nach einer völlig verkorksten Vorrunde – erstmals seit der Serienmeisterschaft schlossen die Berliner die Punktspiele mit mehr Niederlagen als Siegen ab – noch das Beste herausgeholt und sind nicht wie in den beiden Jahren zuvor schon auf dem Weg in die Playoffs gescheitert. Gegen den Titelverteidiger und erneuten Champion EHC München gab sich der Außenseiter im Halbfinale erst in der Verlängerung des finalen Vergleichs geschlagen. Nun steht ein Umbruch an, das Team soll verjüngt werden. Die Profis Spencer Machacek, Bruno Gervais, Alex Roach und Julian Talbot gaben gleich nach dem Ausscheiden in der Deutschen Eishockey-Liga ihren Abschied aus dem Wellblechpalast bekannt. Das Millionen-Angebot für Trainer Uwe Krupp aus der russischen Liga will der 51-Jährige nicht annehmen. Dafür kommt mit Stephane Richer ein neuer Sportdirektor vom Partnerclub Los Angeles Kings an die Spree.

TISCHTENNIS 

Wie immer hinter den Schlagzeilen stellten die Tischtennisspielerinnen des TTC Eastside weitere Pokale in die Vitrine. Ohne Niederlage sicherte sich die aus dem früheren TSC Berlin hervorgegangene Mannschaft von Trainerin Irina Palina erneut die Meisterschaft und zum vierten Mal die Champions League. Daraufhin wurden für die kommende Saison gleich Shiho Matsudaira aus Japan und die Inderin Krittwika Roy verpflichtet.

 

07 - Frühjahr 2017