Dealer für Genuss

Entdeckenswerte Gerichte westafrikanischer Hausmannskost
Bantabaa Food Dealer

Insgesamt sind Dealer ja eher schlecht gelitten. Nicht nur die Gegend um den Görlitzer Park hat durch omnipräsenten Drogenhandel rabiate Probleme bekommen. Mit diesem Berliner Ärgernis spielt das afrikanische Restaurant Bantabaa in der Wrangelstraße. Es nennt sich „Food Dealer“ und bietet Dinge, die einen vielleicht nicht direkt berauschen, aber doch sehr fröhlich machen können. Die „Plantains“ etwa – herzhaft gebratene Kochbananenscheiben – schmecken wie der raffinierte, weit entfernte Cousin der Bratkartoffel. Das „Plassas“ genannte Spinatgemüse mit gemahlenen Erdnüssen ist würzig abgeschmeckt und hat durch die Verwendung von Palmöl und Reis genügend Wums, um auch ohne die optionale Makrele dazu glücklich satt zu machen.

Hervorgegangen ist das Lokal aus einer sozialen Initiative mit dem Ziel, junge Westafrikaner durch eine Qualifikation in der Gastronomie von der Spirale des Drogenhandels zu bewahren, der drohen kann, wenn sie, meist als Geflüchtete und auf sich selbst gestellt, rund um den Görlitzer Bahnhof Anschluss bei Landsleuten suchen, die diesen Weg eingeschlagen haben. Das Qualifizierungsprojekt, bei dem sie heimatliche Gerichte kochten und in einem Bistro anboten, kam beim Publikum so gut an, dass es seit Auslaufen der Förderung von einigen der Teilnehmenden aus Gambia selbständig weitergeführt wird. Seither bietet das kleine Lokal mitten in der verrufenen Ecke köstliche, frische und unbedingt entdeckenswerte Gerichte westafrikanischer Hausmannskost, wie man sie, im Gegensatz zu Drogen, auch in Berlin nicht an jeder Ecke findet.

Bantabaa Food Dealer, Wrangelstraße 82, Kreuzberg

Tel. 0176/577 66 724, www.bantabaafoddealer.eu
Geöffnet Mi – Mo 12 bis 23 Uhr. Dienstag geschlossen.
Speisen ab 3,50 Euro, Hauptgerichte ab 10 Euro

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